Dienstag, 28. September 2010

Kochhaus: Einkaufen nach Rezepten

Dieser Post hat zwar nichts mit Schweden zu tun, aber ich finde die Idee so toll, dass ich sie an dieser Stelle verbreiten muss.
Ich denke, jeder Koch kennt das: Man hat ein Rezept und muss auf der Suche nach den Zutaten durch den halben Supermarkt laufen. Oder umgekehrt: Auf der Suche nach Inspiration fürs Abendessen streift man durch die Gänge, eine zündende Idee will nicht kommen.
Das Kochhaus in Berlin hat mein Problem erkannt und eine Lösung gefunden: Dieser "Supermarkt" ist nicht mehr nach Warengruppen, sondern nach Rezepten geordnet. 20 Rezepte für Vor- und Hauptspeisen und für Desserts findet man im Laden und damit es nicht langweilig wird, werden sie regelmäßig ausgetauscht.
Ein Großteil der Produkte sind Bioprodukte und Obst und Gemüse kommt in der Regel aus der Region.

Die Rezepte, die ich auf der Seite gefunden habe, sind sehr interessant: Gebratene Dorade mit provenzalischem Gemüse oder Zitronenhuhn mit Shiitakepilzen enthalten vor allem auch Zutaten, für die ich normalerweise mehr als einen Laden aufsuchen müsste. Die Rezepte bzw. einen Überblick findet ihr übrigens hier.

Aufmerksam geworden bin ich über diesen Artikel  hier :-) Und das ZDF war anscheinend auch nicht untätig




Ich war selbst noch nicht da, ein Besuch ist aber ganz fest eingeplant.
 

Montag, 27. September 2010

Gravad Lax Schritt 2

Gestern war es nach zwei Tagen soweit: Der Gravad Lax durfte aus dem Kühlschrank.
Das Wochenende hatte er gut beschwert im Kühlschrank verbracht, während die Rote Beete auf und um ihn herum ihre Arbeit tat und alles rötlich färbte. Damit ist auch der Beweis erbracht, dass das Rezept auch mit gekochter Rote Beete funktioniert.


Zwischendurch hatte ich schon Angst, dass mein Stück Lachs zu flach werden würde - aber es hat gut geklappt und ebenso geschmeckt. Der Rand war wirklich rot gefärbt und schmeckte etwas süßlich. Sehr nett im Kontrast zum sonst salzigen Geschmack.
Empfehlenswert ist das Ganze auf Schwarzbrot mit Gravad Lax-Sauce.

Samstag, 25. September 2010

Oma hat nicht immer recht

Meine Oma sagt immer "Bei euch in der Großstadt gibt es ja immer alles zu kaufen."
Ich sage: "Nee, jibt et nich."
Beweisstück 1: roher Meerettich
Beweisstück 2: rohe rote Beete
Halb Berlin habe ich abgesucht nach roher Roter Beete. Der vietnamesische Gemüsehändler, der von der Riesenpapaya bis hin zu Pfifferlingen alles hat, hat sie nicht. Der türkische Gemüsehändler auch nicht. Und von den üblichen verdächtigen Supermärkten will ich hier gar nicht erst sprechen.
Die Abwesenheit des Meerettich kann ich ja noch verstehen - wer kann diese riesigen Dinger jemals verarbeiten?
Aber was ist mit der Rote Beete?
Ganz aufgegeben habe ich noch nicht - den nächsten Versuch starte ich im russischen Lebensmittelhandel. Ich will hier ja keine Klischees bedienen, aber ich wage zu behaupten, dass die russische Küche ganz tolle Gerichte mit Roter Beete zu bieten hat. Auch Salate. Und die will doch bestimmt keiner mit den wabbeligen vorgekochten Beeten machen.
Die Hoffnung, eines Tages rohe Rote Beete in jedem Supermarkt zu finden, gebe ich auch nicht auf. Mit den Kürbissen hat es ja auch geklappt. Bis vor einigen Jahren waren die doch auch nicht in solchen Unmassen und in solcher Vielfalt zu finden, oder?

Achso, wofür brauchte ich eigentlich die Rote Beete? Für Gravad Lax aus Jamie Olivers "Jamie Does". Die Rote Beete gibt dem Lachs nämlich eine tolle rötliche Färbung.

Gestern startete ich Etappe 1 mit einem sehr kleinem Lachsfilet mit Haut (300g). Die Nicht-Hautseite habe ich mit

  • Salzkörnern
  • 2 geraspelten, gekochten Roten Beeten
  • 2 TL Meerettich (nicht dem mit Sahne
  • der Schale einer Zitrone
  • 2 EL Dill

bedeckt und mit Frischhaltefolie bedeckt in den Kühlschrank gestellt. Darauf habe ich dann fünf Flaschen Bier und eine Flasche Orangensaft gelegt.
Morgen werde ich nachsehen, ob es was geworden ist.


Freitag, 24. September 2010

Karlssons Leibgericht.

Ich wohne mit Karlsson vom Dach zusammen. Er kann zwar nicht fliegen und dick ist er auch nicht, dafür sind sein Leibgericht Hackfleischklößchen. Wie bei Karlsson - der mochte am liebsten Köttbullar.
Als Hommage an meine liebste Kinderbuchautorin und natürlich an den echten Karlsson - meine liebste Kinderbuchfigur - gab es gestern Köttbullar aus meinem neuen Lieblingskochbuch "Das Winterkochbuch".

Zutaten für 4 Personen

  • 140g frische Weißbrotbrösel oder 3-4 Scheiben Toast
  • 200ml Sahne
  • 500g gemischtes Hackfleisch
  • 1 Ei
  • 1 Zwiebel - fein gehackt
  • 1/4 TL Muskatnuss
  • 1 Prise gemahlener Piment
  • 1 TL Salz
  • Pfeffer
  • 1 EL Öl
  • 2 EL Butter
  • 1 EL Mehl
  • 1 1/2 EL Dill - gehackt oder TK
  • 450 ml Rinderbrühe - keine Gemüsebrühe, das hab ich genommen und meine Soße wurde seeehr hell
  • 80 ml Wodka
  • Preiselbeermarmelade

An dieser Stelle eine kurze Kritik am Winterkochbuch: Die Mengenangaben sind sehr genau, ich habe sie deshalb angepasst. Ich für meinen Teil habe keine Lust 185 ml Sahne abzumessen.

Zubereitung
1) Brotbrösel in einer Schüssel mit der Hälfte der Sahne vermischen und stehen lasssen. In der Zwischenzeit das Hackfleisch mit Ei, Zwiebel, Muskatnuss, Piment, Salz und Pfeffer vermischen. Wenn die Brösel die Sahne aufgesogen haben, diese ebenfalls dazu geben.

2) Aus dem Hackfleischteig kleine Bällchen formen und sie für 3 bis 4 Stunden im Kühlschrank verschwinden lassen. (Ich hatte natürlich das Rezept vorher nicht gelesen und keine Möglichkeit, solange zu warten. Es geht aber auch ohne Wartezeit).

3) Öl und 1 EL Butter in einer Pfanne erhitzen und die Fleischbällchen darin rundherum anbraten. Rausnehmen und kurz warm stellen.

4) Für die Soße die restliche Butter in die Pfanne geben und das Mehl einrühren. Sahne und Brühe einrühren. Dill und 3 EL Wodka hinzufügen - zum Kochen bringen. Weiterrühren, bis eine sämige Soße entsteht. Dann die Fleischbällchen inkl. Bratensaft, der sich wahrscheinlich unter ihnen angesammelt hat in die Pfanne geben. 10 Minuten köcheln lassen. Restlichen Wodka in die Sauce geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken.


Dazu gibt es natürlich Preiselbeeren. Ich hatte dazu Pommes, es schmecken aber auch Kartoffeln und Kartoffelbrei.

Die Köttbullar waren sehr lecker und luftig, wenn ich die von Ikea allerdings noch besser finde. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass diese in wesentlich mehr Fett gebraten bzw. sogar fritiert werden. Zumindest sehen sie so aus. Kann das jemand bestätigen?
Die Suche nach der perfekten Soße ist noch nicht abgeschlossen. Meine schmeckte zwar gut, war aber viel zu hell.  Das nächste Mal werde ich mich ans Rezept halten und Rinderbrühe verwenden.

Dienstag, 21. September 2010

Erbsensuppen-Dienstag

In Schweden gibt es eine (im Herbst und Winter) eine sehr nette Tradition: Erbsensuppen-Donnerstag. Um sich aufs freitägliche Fasten vorzubereiten, wird am Donnerstagabend diese sehr sättigende Suppe serviert. Erbsen am Donnerstag zu essen, soll Glück und Fruchtbarkeit ins Haus bringen.
Heute ist zwar nicht Donnerstag, aber irgendwie war mir danach und vielleicht bringt es ja trotzdem Glück.
Früher habe ich höchst selten Suppe gegessen. Mittlerweile liebe ich dickflüssige matschige Suppen, die am nächsten Tag noch besser schmecken. Und einfach zuzubereiten sind sie auch,
Meine leicht abgewandelte Version stammt aus Jamie Does und war ursprünglich für 6 Personen gedacht. Ich habe die Menge halbiert, denn soo lange wollte ich davon dann doch nicht essen. Und es ist immer noch ganz schön viel.


Zutaten für 3 Personen:

  • 1 Zwiebel - fein gehackt
  • 1 Möhre - fein gehackt
  • 1/4 TL getrockneter Thymian
  • 1/4 TL getrockneter Majoran
  • 125g geräucherter Schinken - gewürfelt oder am Stück
  • 250g getrocknete, gelbe Schälerbsen - gewaschen
  • 750ml Brühe
  • Olivenöl
  • Salz und Pfeffer
Zubereitung
1) Möhre, Zwiebel und Kräuter in Olivenöl 10 Minuten unter ständigem Rühren anschwitzen.
2) Schinken und Erbsen dazu geben. Mit Brühe aufgießen. Zum Kochen bringen, Hitze reduzieren und 50 Minuten köcheln lassen bis die Erbsen weich sind.
3) Einen Teil der Suppe pürieren bzw. mit einem Kartoffelstampfer zermatschen.
4) Mit Olivenöl besprenkelt servieren.

Dazu passt ganz schwedisch: Knäckebrot.

Die Erbsen sind leider versunken
 Und wer nach der Suppe noch nicht satt ist: In Schweden gibt es als Nachtisch Eierkuchen mit Kompott.
Bei uns gab es Pflaumenkuchen strikt nach dem Rezept von Herrn A. Vielen Dank dafür noch mal an dieser Stelle. Die Streußel waren traumhaft!

Sonntag, 19. September 2010

Hier bin ich wieder

Die Hand ist ausgeheilt und es kann wieder fleißig gekocht werden. Ich war schon richtig auf Entzug.
Als Ersatzbefriedigung habe ich Kochbücher gewälzt und bin bei Jamie Does hängengeblieben. Auf den ersten Blick war ich ehrlich gesagt nicht so angetan von den neuen Rezepten, obwohl mir die Idee Rezepte aus verschiedenen Ländern vorzustellen aus naheliegenden Gründen gefiel :-) Aber umso öfter ich das Buch durchblättere, umso besser gefallen mir die Rezepte. Passend zum relativ kalten Wetter habe ich Schweden als nächstes Reiseziel auserkoren. Nichts Exotisches - bodenständige Küche mit viel Fisch wird in den nächsten zwei Wochen auf unserem Speiseplan stehen.
Besonders gespannt bin ich auf den Gravad Lax. Dafür muss ich aber erstmal Platz im Kühlschrank schaffen.

Dienstag, 7. September 2010

Bloggen ist gefährlich

Nicht nur, dass man Gefahr läuft, innerhalb von ein paar Wochen einige Kilo zuzulegen, nein, auch Handgelenksüberlastungen sind die Folge von fleißigem Bloggen und Kochen.
Deshalb ist jetzt hier für einige Zeit Pause - absolutes PC-Verbot.
Aber bald geht es mit neuem Schwung weiter.