Freitag, 30. Juli 2010

Kleine Warenkunde

Mein neues kleines Rezeptbuch hat viele schöne Rezepte, in der immer wieder mir unbekannte Lebensmittel vorkommen.

Sieben-Gewürze-Pulver
Hielt ich beim ersten Lesen für eine Angeber-Variante des Fünf-Gewürze-Pulvers. Ist es nicht. Während sich das Fünf-Gewürze-Pulver in der Regel aus Sternanis, Szechuanpfeffer, Zimt, Fenchelsamen und Nelke zusammensetzt, besteht die libanesisch/ arabische Variante aus schwarzem Pfeffer, Piment, Zimt, Muskatnuss, Kardamom, Koriander und Ingwer.


Sumach
Sumach fand sich in vielen Rezepten des Jamie Oliver Amerika-Buches. Die Rezepte sahen super aus - bisher fehlte mir das Gewürz. Das klang so exotisch, dass ich mir gar nicht vorstellen konnte, es in Deutschland zu bekommen.  Aber auch Sumach oder Sumak gibt es problemlos beim türkischen Lebensmittelhändler Ihres Vertrauens. Sumach ist ein Gewürz aus den Beeren des Gerbersumachs. Es schmeckt fruchtig-säuerlich und kann sogar Zitrone ersetzen.



Laban und Labneh
Labneh
Laban ist fermentierte Milch, die an Joghurt erinnert. Labneh ist abgetropfter Laban und ist fester und etwas säuerlicher als Laban.
Trotz des riesigen Angebotes an Schafskäse, Milch und Joghurt wurde ich gestern nicht fündig. Ich habe mir ein Rezept mit Laban ausgesucht und werde es dann durch griechischen Joghurt ersetzen.
Man kann Laban ähnlich wie den indischen Panir auch selbst machen.
Dazu den Joghurt mit Milch auf 40° erhitzen. Sobald er die Temperatur erreicht hat, vom Herd nehmen und in eine Decke einwickeln. 12 Stunden fermentieren lassen, dann umrühren salzen und noch für 24 Stunden in den Kühlschrank stellen.

Quelle: Die libanesische Küche von Pomme Larmoyer 

Donnerstag, 29. Juli 2010

Daoûd Pascha - Pascha David oder einfach Hackfleischbällchen in Tomatensauce

Nachdem ich heute im türkischen Supermarkt sehr erfolgreich war und neben Gemüse und zahlreichen Gewürzen auch Lammhackfleisch erstanden habe, mussste dieses im ersten Gericht natürlich gleich verarbeitet werden.
Daoûd Pascha heißt es, ist sehr lecker und stammt aus dem empfehlenswerten Kochbuch "Die libanesische Küche" von Pomme Larmoyer.

Zutaten für 6 Personen
500g fein gehacktes Rind- oder Lammfleisch
50g Pinienkerne
2 EL Tomatenmark
Salz und 1/2 TL Pfeffer
1/2 TL Paprika edelsüß
1 Prise Chilipulver
4 Zwiebeln - in Streifen geschnitten
4 EL Sonnenblumenöl
abgeriebene Schale von 1 Zitrone
500g passierte Tomaten
2 Zitronen - geachtelt

Zubereitung

1) Hackfleisch mit Tomatenmark, Pinienkernen und Gewürzen vermischen und zu kleinen Bällchen formen. Auf Grund meiner Ungeduld sind meine Bällchen eher Bälle.

2) In einer Pfanne (noch besser: Grillpfanne) das Sonnenblumenöl erhitzen und die Zwiebeln anbraten, bis sie Farbe annehmen. Zwiebeln rausnehmen und die Hackbällchen in die Pfanne geben. 5
Minuten rundherum braun anbraten.

3) Die Zwiebeln, den Zitronenabrieb und die Tomaten dazugeben und 15 Minuten köcheln lassen.




Nicht im Bild: Das Brot, das wir dazu gegessen haben. Empfohlen wird auch Reis mit Fadennudeln.

Außer mit einer reichen Lebensmittelausbeute habe ich den türkischen Lebensmittelladen übrigens auch um einiges klüger verlassen. Der nette Metzger wollte mir nämlich partout kein reines Lammhackfleisch verkaufen. Es ist zu fett - deswegen mischt man es noch mit Rind. Eine gute Entscheidung, wie ich beim Braten meiner Hackfleischbällchen merkte. Auch die Mischung ist noch ziemlich fettig und benötigt zum Braten kein Öl.

Dienstag, 27. Juli 2010

Auch mal andere machen lassen

Zur Einstimmung auf die Reisestation Libanon, die leider erst am Donnerstag beginnen kann, war ich am Samstag in einem libanesischen Restaurant.
Abgesehen davon, dass ich vom Restaurant, das heißt, der Auswahl und den Preisen nicht sonderlich angetan war, war das Essen sehr gut.  Besonders gefallen haben mir gefüllte Fladenbrote, die ich mir auf Grund der Beschreibung ein bisschen wie Döner vorgestellt hatte. Schlussendlich waren es kleine, im Kontaktgrill "gequetschte" Taschen gefüllt mit Lammhackfleisch. Die waren einfach super. Das Versuchskaninchen hatte ebenfalls Lammfleisch - aber am Spieß.
Ich kann Lammbraten nicht ausstehen, Lammhackfleisch hingegen finde ich seit Samstag extrem lecker.
Daher ist mein erster Auftrag auch die Herstellung von Lammhackfleisch. Angeblich kann das meine Küchenmaschine - ich habe es noch nie probiert. Morgen geht es zum türkischen Metzger. Kann mir irgendjemand einen Tipp geben, wie und mit welchem Fleisch man das am besten macht? Natürlich könnte ich es auch kaufen, aber wozu habe ich meine tolle Küchenmaschine, die angeblich alles kann?


P.S. Da keiner meinem Vorschlag mit der Umfrage widersprochen hat, mache ich sie einfach und hoffe, dass ihr mitmacht. Ihr findet sie rechts und zur Auswahl stehen bis zum 3. August Pakistan, Österreich und Mexiko.

Freitag, 23. Juli 2010

Next Stop: الجمهورية اللبنانية

Diese Woche ist mir in der Bibliothek ein hübsches libanesisches Kochbuch in die Hände gefallen, das mich mit zahlreichen Rezepten und Fotos sofort überzeugt hat, dass die nächste Station meiner Reise der Libanon sein muss.
Ich liebe die libanesische Küche und könnte mich in Hummus wälzen. Und erst die vielen kleinen Vorspeisen. Ich liebe Vorspeisen.
Trotzdem habe ich bis jetzt komischerweise noch nie libanesisch gekocht. Nicht mal Hummus.
Am Wochenende wird also das Kochbuch gewälzt, damit ich mich nächste Woche auf den Weg in den riesigen türkischen Supermarkt machen kann, den ich letzte Woche entdeckt habe.

Ich habe gesehen, dass ich schon ein paar Leser habe. Darüber freue ich mich natürlich wie verrückt.
Und damit es euch nicht so langweilig wird und der Blog ein bisschen interaktiver meine Frage: Was haltet ihr davon, wenn ihr über die nächste Station der Reise abstimmen könntet?

Donnerstag, 22. Juli 2010

BB met R - Braune Bohnen mit Reis

Wenn ich ein Gericht mit dem gesamten südamerikanischen Kontinent verbinde, ist es Reis mit Bohnen. Fragt mich nicht warum, für mich gehört das einfach zusammen.
Daher verwundert es also nicht, wenn ich euch jetzt eben so ein Rezept vorstelle.

Zutaten für 4 Personen:
500 g Hühnerbrustfilet - gewürfelt
Schuss Ketjap asin
1 TL Garam Masala
2 Knoblauchzehen - klein gehackt
Pfeffer
1 TL Sambal Bajak - ist laut dem Rezepte Wiki extrem scharf - ich habe als Ersatz Sambal Oelek genommen, das reicht mir von der Schärfe
125 g Speckwürfel
1 große Zwiebel - gehackt
2 Tomaten - geviertelt
1 Paprika - in Stücke geschnitten
1 Glas oder Dose braune Bohnen zu 850 g
Öl
300 g Reis

 


Zubereitung
1) Hühnchen mit Garam Masala, Ketjap, Knoblauch, Pfeffer und Sambal vermischen. Mindestens 30 Minuten ziehen lassen.
2) Speckwürfel in Öl auslassen. Hühnchen dazugeben und durchbraten. Dann Paprika, Zwiebel und Tomate hinzugeben.
3) Solange köcheln lassen, bis sich die Schale von der Tomate gelöst hat.
4) Die braunen Bohnen mitsamt der Flüssigkeit dazutun. Alles kurz aufkochen
Ich hatte nur getrocknete braune Bohnen und habe sie 12 Stunden gewässert und in der Marinierzeit des Fleisches vorgekocht. Die Kochflüssigkeit habe ich nicht dazugetan - die sah eklig aus.
5) Mit dem Reis vermischen und fertig!

Dienstag, 20. Juli 2010

Wer traut sich?

Die surinamesischen Getränke haben mir sehr gut gefallen, deshalb habe ich mich erneut auf die Suche gemacht und folgendes Rezept gefunden:

Dawet - ein Getränk aus Kokosmilch

Zutaten

Kokosnussmilch, Zucker und Wasser zu gleichen Teilen
Maismehl
1 TL Salz
Zitronengras

Zubereitung
Wasser und Zucker mischen und 15 Minuten unter Rühren kochen.
Den entstandenen Sirup zur Kokosnussmilch gießen und das Zitronengras dazugeben.
Salz und Eiswürfel hinzufügen.

Soweit so gut.
Jetzt heißt es, das Maismehl im Wasser aufzulösen und es zu einem Porridge aufzukochen. Abkühlen lassen und zur Kokosnussmilchmischung geben.
Eiskalt servieren.



Ich gestehe - ich traue mich nicht, das nachzukochen. Kokosgetränke sind ohnehin nicht so meins, auch wenn ich Kokos im Essen liebe. Und Maismehlporridge möchte ich dann doch erstmal lieber als Beilage zu deftigen Speisen probieren, bevor ich es gleich trinke.
Wer Lust hat und abenteuerlustig genug ist, darf sich gerne daran versuchen. Ich freue mich über Erfahrungsberichte.
Ich für meinen Teil versuche mich morgen lieber am Hühnchen mit braunen Bohnen und Reis.

Quelle Bild: Wikipedia

Montag, 19. Juli 2010

Pikant, Pikant...

Im Rezepte-Wiki für surinamesische Speisen beginnen komischerweise alle Gerichte mit dem Adjektiv pikant. Deshalb gibt es nach dem Pikanten Gurkensalat von gestern heute auch den Pikanten Rinderschmortopf (Hete Runderstoofpot)

Zutaten für 4 Personen:
500 g Rindersteaks in Würfel geschnitten
2 Tassen Wasser
125 g Butter
6 Kartoffeln - geviertelt
1 Knoblauchzehe - in feine Scheiben geschnitten
1 Zwiebel - grob gehackt
1 Tomate - geviertelt
1 Brühwürfel oder Gemüsebrühe-Pulver für 2 Tassen Wasser
2 EL Garam Masala
1 Lorbeerblatt
1 gelbe Chilischote - ich nahm eine grüne und habe sie ohne Kerne in Ringe geschnitten
Petersilie
Pfeffer, Salz und Muskatnuss


 Zubereitung
Das Rezept ist leider etwas rudimentär. Ihr müsst euch also mit meiner Interpretation zufriedengeben.

1) Butter in einem Topf schmelzen lassen. In der Zwischenzeit das Fleisch mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen.  In der Butter  bei hoher Hitze anbraten.
2) Hitze runterdrehen und Zwiebel, Knoblauch, Tomate und Brühe mit Wasser hinzufügen.
3) Die Kartoffeln oben auf legen und mit Garam Masala bestreuen. Chili und Lorbeerblatt hinzufügen. Das große Rätsel war jetzt, ob ich die Zutaten umrühren oder sie so geschichtet schmoren sollte. Das ging aus dem Rezept leider nicht hervor - ich habe mich fürs Umrühren entschieden und das Ganze 4 Stunden bei geringer Hitze auf dem Herd belassen.
4) Mit Petersilie bestreut servieren.


Vom Versuchskaninchen gab es drei Daumen hoch - ich war nicht so begeistert. Mich erinnerte der Schmortopf trotz der exotischen Gewürze noch zu stark an Gulasch und Gulasch mag ich überhaupt nicht.



Sonntag, 18. Juli 2010

Pikanter Gurkensalat

Kaum einen Monat führe ich diesen Blog und schon bin ich inkonsequent geworden. Keines der surinamesischen Gerichte, die ich mir für diese Woche vorgenommen hatte, sind auf unserem Tisch gelandet. Teils lags an der Hitze, teils an mir (ich hatte keine Lust 4 Stunden einen pikanten Rinderschmortopf zu beaufsichtigen). Heute wollte ich es angehen - leider fand ich keine Tomaten, die meinen Vorstellungen entsprachen.
Um trotzdem nicht völlig das Gesicht zu verlieren, gab es heute surinamesichen pikanten Gurkensalat (Hete komkommer) nach folgendem Rezept:

Zutaten für 2 Personen:
1 Salatgurke
1/2 EL brauner Zucker
0,35 l Essig - stehen im Rezept - Wir fanden den Salat viel zu sauer, das nächste Mal würde ich 1:1 mit Wasser mischen
0,1 l Wasser
1 EL Sambal Oelek - wer es nicht so scharf mag, lieber weniger. Die Gurken nehmen die Schärfe gut auf und werden dann seeeehr scharf.
1 TL Knoblauchpulver oder eine Knoblauchzehe fein gehackt

Zubereitung
1) Zucker, Essig und Wasser vermischen. Es sollte eine süßsaure Sauce ergeben - es heißt also abschmecken, die Mengen stimmen nicht ganz bzw. es ist Geschmackssache
2) Dann Knoblauch und Sambal Oelek hinzufügen und das Ganze einige Stunden ziehen lassen.
3) Salat in feine Scheiben schneiden oder hobeln.
4) Mit der Marinade vermengen
5) Das Ergebnis wieder eine halbe Stunde ziehen lassen.

Der Gurkensalat ist als Beilage zu Gerichten gedacht, die selbst nicht scharf sind. Bei uns waren sie eine frische Ergänzung zu den Linsenburgern aus dem Kleinen Kuriositätenladen.
 

Donnerstag, 15. Juli 2010

Erfrischendes aus Suriname

Mit dem Kochen der surinamesischen Speisen sieht es derzeit echt schlecht aus - Salate in allen Variationen stehen auf dem Programm, in der Küche ist kein Platz für warme Gerichte.
Dafür habe ich zwei surinamesische Erfrischungsgetränke mitgebracht, die mir außerordentlich gut gefallen und perfekt zum Wetter passen.

Nummer 1: Ingwerlimonade
Das ist nun nichts Neues - der Kleine Kuriositätenladen hat es erst am Sonntag gepostet. Auf Essen und Trinken hat ein User jedoch die surinamesische Variante aus einem surinamesischen Kochbuch veröffentlicht und die geht so:

Zutaten für 1 Liter:
150 g frischen Ingwer - so fein wie möglich reiben, wem das Reiben nicht zuviel wird, der kann ruhig mehr Ingwer nehmen - aber das gilt nur für Ingwerjunkies wie mich :-)
1 kg Zucker - nach Geschmack eher weniger, ich mag den leicht scharfen  Ingwergeschmack und muss es nicht so süß haben
1 EL Zitronensaft
4 Gewürznelken
3 dl Wasser
1 EL Mandelaroma - Sirup geht auch, ich wollte nicht extra Aroma kaufen.

Zubereitung
Zucker in kochendem Wasser auflösen, mit den restlichen Zutaten vermischen und einen Tag ziehen lassen. Vorteil: Man muss nicht eine Stunde am Herd stehen.
Nachteil: Man muss einen Tag warten, bis man die Ingwerlimo trinken kann.

Die Nelken und die Mandeln geben ein ungewohntes Aroma, wenn man den reinen Ingwersirup kennt.

Nummer 2: Mangodrank (kein Schreibfehler - das ist Niederländisch)


Zutaten für 4 Personen:
4 Mangos - geschält und in Stücke geschnitten
3 EL Zucker - ich nehme braunen Zucker, weißer geht auch
alternativ: 2 Dosen Mangostücke, dann den Zucker weglassen
1/2 l Wasser
3 EL Zitronensaft - etwas mehr bei Dosenmangos
Eiswürfel

Zubereitung
Mangostücke pürieren und mit den restlichen Zutaten vermischen. Solange rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
Mit den Eiswürfeln trinken.

Das Rezept stammt von Rezepte-Wiki, die erstaunlicherweise viele surinamesische Rezepte haben.

Mango ist ja sowieso immer eine gute Wahl - siehe Mango-Lassi - und ohne Joghurt ist das Getränk noch erfrischender.
Nachteil: Es macht nicht satt wie das Mango-Lassi und eignet sich deshalb nicht als Flüssignahrung :-)

Dienstag, 13. Juli 2010

Eine Speisekarte

Bisher habe ich es leider noch nicht geschafft, mir die Zutaten für  die Suriname-Tage zu besorgen. Aber ich arbeite daran - versprochen.
Bis dahin eine kleine Speisekarte, die euch vielleicht das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt..


  • Pastei - kreolischer Hühncheneintopf
  • Dhal - Linseneintopf oder Stew
  • Roti - gegrilltes Fladenbrot
  • Curry Gerichte
  • Gemüse mit Erdnusssauce
  • Bakbana - frittierte Banane mit Erdnusssauce
  • Goedangan - gemischter Salat mit Kokosnussdressing
  • Kokosnussdesserts
  • Bojo cake - Kuchen mit Kokosnuss und Cassava/ Maniok/ Yuca
  • Phulauri - frittierte Linsen- oder Kichererbsenbällchen

Das ist übrigens Maniok/ Cassava

Da wollte ich mich mit der Wahl des nächsten Landes weit aus dem Fenster lehnen und euch mit exotischen Gerichten und unbekannten Zutaten überraschen und dann lande ich in Suriname! Dieses Land scheint ein Schmelztiegel zu sein. Bis auf den Bojo Cake kennt man alle Gerichte vor allem aus Indien oder vom Chinesen. Gebackene Banane ist doch wohl der perfekte Abschluss eines jeden Besuchs im Chinarestaurant. Dass sie auch in Suriname beheimatet ist, liefert mir den perfekten Vorwand, sie auch mal zu Hause zuzubereiten. Für mich ganz allein - das Versuchskaninchen ist kein Freund von diesem perfektesten aller Desserts. Davor oder dazu gibt es die Kichererbsenbällchen - dann habe ich nur einmal den Gestank und die Hitze.

Quelle Speisekarte: Southamericanfood

Sonntag, 11. Juli 2010

Welkom bij Suriname

Die nächste Station meiner Reise hat das Versuchskaninchen per Zufallsprinzip ausgewählt: Suriname.
Eigentlich wollte ich mir vor jeder Etappe überlegen, was ich mit dem jeweiligen Land assoziiere. Leider funktioniert das bei Suriname nicht. Denn ich muss ehrlich zugeben, dass ich von Suriname bisher noch nie etwas gehört habe. Peinlich.

Bevor ich etwas koche, deshalb ein Versuch meine Wissenslücken zu schließen:

  • Suriname ist eine ehemalige niederländische Kolonie. Auch heute ist Niederländisch noch die Amtssprache.
  • Die Bevölkerung Surinames setzt sich aus Kreolen, Indern, Indonesiern, Chinesen, Libanesen, Europäern und Maroons zusammen. Maroons sind übrigens die Nachkommen entlaufener Sklaven - wusste ich natürlich auch nicht.
  • Die surinamesische Küche setzt sich deshalb aus vielen verschiedenen Einflüssen zusammen und Sambal Goreng und Nasi Goreng aus Indonesien ist dort ebenso zu finden wie die für Süd- und Mittelamerika typische Kombination aus schwarzen Bohnen und Reis.

Wer noch ein Reiseziel für diesen Sommer sucht: Suriname scheint ein sehr empfehlenswertes Reiseland zu sein. Die Surinamesen gelten als höchst freundliche Menschen und der dichte Urwald, in dem noch Jaguare leben, tut sein übriges.

Samstag, 10. Juli 2010

Eigentlich mag ich gar kein Lamm - aber im Curry schmeckts!

Als letztes Rezept aus der Indien Woche, möchte ich euch noch ein Rezept aus dem Indien Basic Kochbuch vom GU Verlag vorstellen: Lamm-Gemüse-Curry.
Dafür musste ich einige Strapazen über mich ergehen lassen, da es Lamm in keinem der Supermärkte in meiner Umgebung (und das sind einige) zu kaufen gab. Außerdem musste das Curry fast zwei Stunden vor sich hin schmurgeln, sodass ich mich länger als gewollt in der sehr warmen Küche aufhalten musste.
Aber es hat sich gelohnt!

Zutaten für 4 Personen
500 g Lammfleisch - in 4 cm Würfel geschnitten
2 Zwiebeln - grob geschnitten
1 Stück Ingwer - grob gehackt
3 Knoblauchzehen - geschält und etwas zerkleinert
5 EL Erdnussöl
2 ziemlich reife Tomaten - geviertelt
2 Lorbeerblätter
1/2 - 1 TL Chilipulver - wer mag nimmt mehr - ich fand es recht mild mit 1 TL
1 EL gemahlener Koriander
1 EL gemahlener Kreuzkümmel
1/4 TL Kurkuma
1/2 TL Garam Masala
2 EL Joghurt
Salz
Pfeffer
600 g Bohnen, Möhren oder Kartoffeln - gemischt oder nur eine Gemüsesorte. Die Kartoffeln und Möhren in mundgerechte Stücke geschnitten

Zubereitung


1) Zwiebeln, Ingwer und Knoblauch mit dem Pürierstab oder im Mixer zu einem Brei verarbeiten.

2) In Topf oder Pfanne das Öl erhitzen und das Püree darin 10 bis 15 Minuten braten. Es sollte leicht gebräunt sein. Dann das Fleisch dazugeben und wieder 10 - 15 Minuten braten.

3) Jetzt kommt der künstlerische Teil: Lorbeerblätter und die Gewürze darüber geben - das sieht schön bunt aus. Und dann wieder 2 Minuten braten. Danach mit 250 ml Wasser ablöschen und den Herd ein bisschen runterdrehen. Jetzt Tomaten und Joghurt hinzufügen, salzen und pfeffern und bei geringer Hitze 45 Minuten köcheln lassen.



4) Das Gemüse dazugeben und 50-60 Minuten weiterschmoren.  Ich habe die Bohnen erst 30 Minuten vor Ende der Kochzeit dazugegeben. So war das Lamm zart, aber die Bohnen nicht matschig. Ich hatte übrigens TK-Bohnen.

Wer will, kann noch Reis dazu essen - wir haben es wie Eintopf gegessen. Ich finde, es schmeckt am zweiten Tag besser, dann ist es schön durchgezogen.

Mittwoch, 7. Juli 2010

Flüssignahrung

Man kann ja nicht immer nur essen - vor allem bei  Hitze nehme ich meine Nahrung gerne flüssig in Form von Smoothies oder Shakes zu mir. Mein Lieblingsgetränk  ist wohl das bekannteste indische Getränk, der/ das (?) Mango Lassi.

Zutaten
1 sehr reife Mango - sie darf auf keinen Fall faserig sein. Ansonsten geht auch Dosenmango
150 ml Milch oder Buttermilch
250 g Naturjoghurt
Zucker nach Geschmack, je nach Süße der Mango
Zitronensaft nach Geschmack

Die Zubereitung ist, ich gebe es zu, eine ziemlich Herausforderung: Man gebe alles in den Mixer und püriere es fleißig zu einer homogenen Masse. Fertig!

Die Mango kann man auch durch eine Banane ersetzen. Eine Variante, die es immer noch beim Inder gibt: Rosenwasser-Lassi. Das schmeckt mir aber nicht.

Laut Wikipedia unterscheidet sich das indische Lassi übrigens geschmacklich von unserem, weil die Milch von anderen Rinderrassen stammt.

Dienstag, 6. Juli 2010

Hähnchen Korma

Die Curry Rezepte im Indien Basics Buch vom GU Verlag sind einfach zu verlockend, sodass ich ein Weiteres ausprobieren musste. Sehr zum Missfallen des Versuchskaninchens, das sich darüber beschwerte, dass es ja nur noch Hühnchen und Reis gibt.
Trotzdem schien ihm das Hähnchen-Korma zu schmecken.

Zutaten für 4 Personen:
500 - 600g Hähnchenbrustfilet - in 5cm Stücke sollte es geschnitten werden - ich empfehle kleinere Stücke
3 EL Cashewnusskerne
3 EL gemahlene Mandeln
2 große Zwiebeln - grob gehackt
2 Knoblauchzehen - grob gehackt
1 Stück Ingwer ca. 6cm - grob gehackt
200g Joghurt
1/2 TL Kurkumapulver
3/4 TL Chilipulver - wer mag nimmt mehr
1/2 TL Macis oder Muskatnuss
Salz
10 grüne Kardamomkapseln - angequetscht
1 EL Ghee oder Butterschmalz
6 Nelken
1 Stück Zimtstange 5cm
1 Lorbeerblatt
1-2 EL Limettensaft

Zubereitung
1) Cashewnüsse und Mandeln mit ca. 80 ml heißem Wasser verrühren. Nüsse, Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer pürieren. Ich nehme den Mixer, Pürierstab geht auch. Wenn die Masse zu trocken ist, kann man noch 2 EL Joghurt hinzugeben. Um ehrlich zu sein, finde ich es etwas befremdlich, alles in den Mixer zu schmeißen. Die Masse sieht dann auch entsprechend unappetitlich aus.
Die Masse mit dem Joghurt, dem Fleisch, den Gewürzen und Salz verrühren.  Für ca. 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.

2) Ghee oder Butterschmalz in einem Topf oder einer Pfanne schmelzen. Kardamomsamen, Nelken, Zimtstange und Lorbeerblatt darin für ca. 2 Minuten anrösten. Ich finde, man riecht es, wenn es soweit ist. Dann das Fleisch mit Marinade zugeben und für weitere 5 Minuten unter Rühren anbraten. Die Flüssigkeit sollte möglichst vollständig verdunstet sein. Dann 100 ml Wasser zugeben und bei geringer Hitze 25 Minuten köcheln lassen.

3) Um die Soße sämig zu bekommen, muss sie nach dem Ende der Kochzeit nochmal bei hoher Hitze ca. 5 Minuten geköchelt werden. Allerdings fand ich mein Curry nach der Kochzeit schon gut, sodass ich die Kochzeit verkürzt habe.

4) Ich habe die Nelken, die Zimtstange, die Kardamomkapseln und das Lorbeerblatt wieder rausgesammelt. Stand zwar nicht im Rezept, aber es ist ja nicht besonderes schön auf eine Nelke zu beißen.

5) Das Ganze dann nochmal mit Salz und Limettensaft abschmecken.

Dazu gab es Reis - empfohlen wird auch Naan. Das gibt es hier leider nicht zu kaufen - vielleicht backe ich es morgen zum Lammcurry.

Zur schnellen Küche würde ich die Currys alle  nicht zählen. Allerdings lassen sie sich super vorbereiten. Es schadet dem Fleisch nicht, wenn es länger mariniert als die vorgegebenen 30 Minuten.

Montag, 5. Juli 2010

Indisches Hühnerfrikassee

Die indische Woche hat schon heute begonnen mit einem Rezept aus Indien Basics. Ich mag die Basic Serie vom Gräfe und Unzer Verlag sehr gerne - neben den guten und gut beschriebenen Rezepten findet man immer noch Länderinformationen. Ich mag die bunte und knallige Aufmachung, die mehr an ein Magazin erinnert - allerdings kann ich leider nicht beurteilen, wie authentisch die Rezepte sind.

Begonnen habe ich mit einem Curry, das optisch stark an Hühnerfrikassee erinnert:
Weißes Hühnercurry

Zutaten für 4 Personen:
4 kleine Zwiebeln - geschält und in feine Streifen geschnitten
3 Knoblauchzehen - fein gehackt
1 Stück frischer Ingwer ca. 3cm - fein gehackt
3-4 grüne Chilischoten - fein gehackt
2 grüne Kardamomkapseln - Samen herauskratzen
4 EL Erdnussöl
2 EL Cashewnusskerne
1 TL Kreuzkümmelsamen
1 TL Fenchelsamen
3 EL Joghurt
1/2 TL Koriander
500 g Hähnchenbrustfilet -  in Streifen schneiden
1 Stück Zimtstange
3 Nelken
Salz
1/4 l Kokosmilch
Saft von 1 Limette


Zubereitung:

1) Pfanne oder Wok mit 2 EL Öl erhitzen. Die Hälfte der Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Chilis, Kardamomsamen, Nüsse, Kreuzkümmel und Fenchel darin unter Rühren anbraten bis die Zwiebeln glasig sind. Ein wenig abkühlen lassen. In der Zwischenzeit Joghurt und Koriander mischen und alles mit dem Pürierstab oder dem Mixer gut durchmixen.
Eventuell sollte man vor dem Braten den Fenchel im Mörser zermahlen - mein Mixer hat die Samen nicht kleinbekommen und das sah komisch aus.

2) Hähnchenfleisch mit der Joghurtmasse vermischen und für mindestens 30 Minuten kühl stellen.

3) Öl in der Pfanne oder im Wok erhitzen und die Zwiebeln mit den Nelken und der Zimtstange anbraten. Die Zwiebeln sollten wieder glasig sein. Dann das Fleisch dazu geben und 3 Minuten anbraten. Fleißig rühren. Anschließend etwas Salz und Kokosmilch dazugeben und bei sehr geringer Hitze 20 Minuten zugedeckt vor sich hin köcheln lassen. Der Deckel ist wichtig, sonst wird das Curry zu trocken. Wenn es trotzdem zu trocken ist - Joghurt oder Wasser hinzufügen.
Nach dem Ende der Kochzeit die Nelken und die Zimtstange entfernen und das Curry mit Limettensaft abschmecken. Wer den nicht hat, kann bestimmt auch Zitronensaft nehmen - mir schmeckt Limette aber besser.

Dazu gab es Reis.

Obwohl es an Hühnerfrikassee erinnert, war der Geschmack viel raffinierter. Mir gefiel die sanfte, nicht so dominante Schärfe. Faszinierend fand ich die Mischung der Gewürze: scharf, säuerlich und sahnig. Für mich der perfekte Einstieg in die Indien-Woche.

Sonntag, 4. Juli 2010

Zu heiß für Kuchen...

Mit dem Peanut Butter Stew oder Dovi lasse ich Simbabwe auch schon hinter mir. Eigentlich hatte ich noch vor,  Maismehlkuchen zu backen. Aber es ist mir einfach zu heiß und ich habe deshalb gar keinen Appetit auf Kuchen. Sobald es etwas kühler ist, werde ich ihn aber nachbacken. Der klingt nämlich ziemlich lecker.

Die nächste Station auf der Landkarte heißt Indien. Der Grund: Ich habe mir schon vor einiger Zeit zwei Kochbücher über die indische Küche zugelegt, die ich jetzt endlich testen will.
Meine Erfahrungen mit der indischen Küche beschränkten sich lange Zeit auf die Pakoras, die bei mir bleibenden Eindruck hinterließen. Bis heute mag ich nichts Fritiertes mehr essen.
Der zweite Versuch endete damit, dass ich der indischen Küche bzw. den zahlreichen Currys absolut verfallen bin.

Freitag, 2. Juli 2010

Dovi

gestern abend war es dann endlich soweit. Mein erstes Gericht aus Simbabwe stand auf dem Plan: Dovi zu Deutsch Erdnussbutter Eintopf oder Stew.
Die Zutaten sind nicht exotisch, auch das Kochen war sehr einfach und für Leute wie mich, die keinen Geschirrspüler haben, äußerst günstig: Ein großer Topf und eine Pfanne reichte aus.
Gefunden habe ich das Rezept bei Foodbycountry.

Zutaten
  • 3- 4 mittlere Zwiebeln, fein gehackt
  • 2 EL Butter
  • 2 Knoblauchzehen, zerdrückt
  • 1 TL Salz
  • 1/2 TL Pfeffer
  • 1/2 TL Cayennepfeffer
  • 2 grüne Paprikaschoten, gehackt// Ich hatte nur eine grüne und eine rote. Ich mag die grünen nicht
  • 1 Hühnchen, zerteilt, man kann auch haut- und knochenloses Hühnchen nehmen, ich hatte Hühnerkeulen
  • 3 bis 4 reife(!) Tomaten
  • 6 EL cremige Erdnussbutter, die stückige würde ich nicht nehmen - Erstickungsgefahr!
  • 1/2 Pfund frischer Spinat oder 1 Paket gefrorener Spinat

Zubereitung Stew:
  • Butter im Topf schmelzen, dann Zwiebeln dazugeben und braten, bis sie braun sind.
  • Knoblauch und Gewürze hinzufügen
  • Fleißig rühren und dann die Paprika und das Hühnchen dazu tun.
  • Sobald das Hühnchen leicht gebräunt ist, die Tomaten hinzufügen und mit einer Gabel zerteilen. Deswegen die reifen Tomaten - meine waren nicht so schön und haben sich deshalb schwer zerteilen lassen. Vielleicht wären Cocktail- oder Dosentomaten die bessere Wahl gewesen.
  • 2 Tassen Wasser hinzufügen und 5 - 10 Minuten köcheln lassen. 3 Löffel der Erdnussbutter hinzugeben und weiter köcheln lassen, bis man das Gefühl hat, das Hühnchen sei durch.

Zubereitung Beilage:
  • gefrorener Spinat: Spinat nach Packungsanleitung auftauen. Etwas Butter in einer Pfanne erhitzen und Spinat dazugeben. Heiß werden lassen, dann 3 EL Erdnussbutter hinzufügen und vermengen. Ich habe es noch gesalzen, obwohl es nicht im Rezept stand.
  • frischer Spinat: Spinat in die Pfanne geben und mit 2 EL Wasser übergießen. Kochen, bis die Blätter zusammengefallen aber noch bissfest sind.

Der Erdnussbutter-Eintopf war ziemlich gut, wenn auch O-Ton Versuchskaninchen "Sehr europäisch". Ich weiß nicht, woran es lag. Vielleicht hätte ich etwas großzügiger mit dem Cayennepfeffer sein sollen, vielleicht war das Rezept auf der Seite auch schon an den europäischen Gaumen angepasst, vielleicht lag es auch daran, dass ich vor kurzem ein Gumbo aus dem Amerika-Kochbuch von Jamie Oliver gekocht habe, das ziemlich ähnlich schmeckte. So richtig "afrikanisch", was auch immer das bedeuten mag, kam uns das Gericht nicht vor. Den richtigen Pepp gab aber der Spinat mit Erdnussbutter. Mal eine andere Beilage als den schnöden Reis, den wir zum Gumbo gegessen hatten.

Donnerstag, 1. Juli 2010

Essen in Simbabwe

  • Maismehl gehört zu den Grundnahrungsmitteln und wird zu Sazda und Maisbrot verarbeitet.Trotzdem ist es bei den Ndebele verboten, Mais außerhalb der Saison zu essen.
  • Als alte britische Kolonie ist die Küche Simbabwes stark von der britischen Küche beeinflusst.
  • In manchen ethnischen Gruppen ist es verboten, Fleisch zu essen, wenn es im eigenen Nachnamen vorkommt, z.B. essen Familien mit dem Nachnamen Nkomo (Kuh, Ochse) kein Rindfleisch.

Klingt lecker:
Kürbisse, Gurken, Bohnen und vor allem Avocados sind preiswerte und daher beliebte Gemüsesorten.

Nun ja:
Getrocknetes Fleisch von Antilopen steht genauso auf dem Menüplan wie fliegende Ameisen, die fritiert gegessen werden.
Beides ist hier glücklicherweise auch im gutsortierten Supermarkt nicht zu finden. Nicht, dass jemand sagt, dass ich mich drücken würde.

Quelle: Foodbycountry